Emil ist eine u.a. deutsche Form des französischen Namens Émile. Ursprünglich stammt der Name vom lateinischen Familiennamen Aemilius ab, eine der einflussreichsten patrizischen Familien im römischen Reich.
Was bedeutet der Name Emil?
Emil bedeutet “der Eifrige”, “der Nachahmer”, “der Wetteifernde” und “der Konkurrent” (von lateinisch “aemulus” = nachahmend/nacheifernd/wetteifernd) und “der aus dem Geschlecht der Aemilier Stammende”.
Wissenswertes über den Namen Emil
Emil ist in den letzten Jahren im deutschsprachigen Raum zu einem echten Trendnamen geworden. Das war jedoch nicht immer so: der heute so beliebte Name war jahrhundertelang nahezu ausgestorben. Dies änderte sich im Jahr 1762, als Jean-Jacques Rousseau seinen Erziehungsroman “Émile ou De l’éducation” (Émile oder Über die Erziehung) veröffentlichte. Der Name wurde durch dieses Werk wieder bekannter und verbreitete sich. Dass Emil häufig für einen skandinavischen Namen gehalten wird, kann mit Astrid Lindgrens Geschichten rund um “Michel aus Lönneberga”, die auf Schwedisch “Emil i Lönneberga” heißen, erklärt werden. Jedoch ist dies eine falsche Fährte: der Name Emil hat keinerlei skandinavischen Ursprung, sondern stammt aus dem Lateinischen.
Passende Namen
Passende Zweitnamen für Deinen kleinen Emil sind: Emil Georg, Emil Oscar, Emil Gustav, Emil Anton oder Emil Oliver.
Emil in der Kinderliteratur
Ein bekannter deutscher Kinderroman ist Emil und die Detektive (1929) von Erich Kästner, dessen erster Vorname ebenfalls Emil ist. In der Geschichte jagt der junge Emil Tischbein zusammen mit dem gleichaltrigen Jungen “Gustav mit der Hupe” und weiteren Kindern den Dieb, der ihm im Zug Geld gestohlen hat. Der Roman ist bedeutend, da der humorvolle Tenor das Genre des deutschen Kinderbuches stark anregte. Zuvor waren Kindergeschichten meist märchenhaft oder moralisierend – Kästner schaffte eine komödiantische Unterhaltung für Kinder, die den Weg zu einer starken Veränderung des Genres ebnete. Der zweite Teil erschien 1934 und heißt “Emil und die drei Zwillinge”.
Michel aus Lönneberga, der Junge, der nur Quatsch macht – so kennt man im deutschsprachigen Raum die bekannte Figur von Astrid Lindgren. Ihre zahlreichen Geschichten rund um den kleinen Schelm wurden ab 1963 veröffentlicht und in den 70er Jahren verfilmt. Dass die im Original Emil heißende Figur in Deutschland Michel hießt, liegt tatsächlich an Erich Kästners Romanfigur. Es wurde eine Verwechslung der beiden Figuren befürchtet und somit heißt der deutsche Charakter Michel.
Weitere bekannte Emils
Emil Steinberger (✶ 1933) ist ein Schweizer Kleinkünstler. Er war im Kabarett tätig und trat oft mit Schweizerdeutschen Inhalten auf. Außerdem sprach er als Erzähler in den “Michel aus Lönneberga” Hörspielen. Emil wurde vielfach für seine Kunst ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2008 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Luzern.
Der Erfinder der Schallplatte sowie des Grammophons heißt Emil Berliner (1851 - 1929). Der in Hannover geborene Erfinder meldete zahlreiche weitere Patente an, z.B. für Parkettboden.
Steven “Steve” Emil Cherundolo wurde 1979 in Rockford, Illinois geboren und ist ein amerikanischer Fußballspieler und -trainer. Seine Karriere begann in der High School und führte ihn zur Jahrtausendwende nach Deutschland, wo er 15 Jahre lang für den Verein “Hannover 96” spielte. Er trat außerdem drei Mal für die Nationalmannschaft der USA an. Nach mehreren Knieverletzungen entschied sich Steve Emil dazu, seine aktive Karriere zu beenden. Sozial engagiert er sich für den Verein “Kinderherz Hannover e.V.”.